Offener Brief an Christine Engelmayr, alias Schornsheim (bezugnehmend auf das Interview "Mein Chef und ich" - F.A.Z. Edition am 18.10.2018)

Sehr geehrte Frau Engelmayr,

einmal mehr haben Sie geschafft, was normalerweise kaum jemandem gelingt: Mich sprachlos zu machen.

Sie wollten meinen Mann, und damit auch mich und unsere Familien, also nicht vernichten? Warum haben Sie es dann getan? Wir hatten München doch bereits verlassen, mein Mann hatte niemals vor an die Münchner Hochschule zurückzukehren, hatte nur auf Bitten seiner Dissertanten, seiner Studenten und Studentinnen der Liedklasse, sowie Herrn Redmanns (siehe unten Abschiedsrede: Das Mauser-Phänomen) vorläufig noch Lehraufträge dort beibehalten. Und warum hören Sie noch immer nicht auf gegen uns zu hetzen? Sie haben doch mehr erreicht, als Sie sich jemals erträumen durften: Mein wunderbarer Ehemann, dem kaum jemand auch nur annähernd das Wasser reichen kann - nicht künstlerisch, nicht intellektuell, geschweige denn menschlich - ist doch bereits ruiniert. Beruflich, wirtschaftlich, moralisch, gesundheitlich. Er wird nie wieder an einer Hochschule unterrichten, nie wieder junge Musiker mit seinem unvergleichlichen Spiritus beflügeln können. Obwohl die Nachfrage noch immer groß ist, denn nahezu alle seine ehemaligen Studenten und vor allem Studentinnen stehen hinter ihm wie eine Eins, wie auch die große Mehrheit seiner Kolleginnen und Mitarbeiterinnen, oder wie Sie diese despektierlich nennen: Sekretärinnen und Gespielinnen. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Mit Ihrer Meinung über diesen Menschen stehen Sie in jedem Fall ziemlich allein auf weiter Flur.

Und jetzt möchten Sie sich auf diese Art und Weise auch noch reinwaschen? Sie wollten doch nur eine Zeugenaussage im Fall Bose machen, den Sie gar nicht kannten? Oder die Aussage meines Mannes dazu im Vorfeld diskreditieren - obwohl Sie deren Inhalt selbstredend auch nicht kannten?

Ich habe mir das polizeiliche Protokoll Ihrer denkwürdigen Erstaussage noch einmal durchgelesen. Schon damals stockte mir der Atem, so viel Hass und Vernichtungswille schlug mir da entgegen. Der missglückte Flirtversuch, der meiner Beobachtung nach keineswegs nur von einer Seite ausging, und der Sie ja schließlich auch nicht davon abgehalten hat, später noch mit meinem Mann in trauter Zweisamkeit zu dinieren oder seinen Einladungen in Salzburg und Innsbruck zu unterrichten, Folge zu leisten, dieses kleine menschliche Missverständnis nahm sich da eher nebensächlich aus, ging fast unter in der Flut der Beleidigungen, Diffamierungen und Anschuldigungen einem Menschen gegenüber, der Ihnen von Herzen zugetan war, Sie immer unterstützt und in seiner Naivität an gegenseitige Sympathie geglaubt hatte. Ganz offensichtlich ging es Ihnen um sehr viel mehr, als diese eventuelle, von meinem Mann in keiner Weise beabsichtigte Belästigung. Was genau war es, das eine solche Abneigung gegen seine Person in Ihnen entfacht hat? Er, der nicht nur am Hause so beliebt war wie kein anderer, dieser herrlich sinnliche, lebenslustige Visionär, der vielleicht manchmal etwas zu übermütig war und, wie fast alle genialischen Künstler und Wissenschaftler, eine sehr anrührend-kindhafte Seite hat, welche ihm mitunter verwehrte, Berechnung von ehrlicher Zuwendung zu unterscheiden.

Attribute wie bunter Hund, Raubtier, launisch, aggressiv, bis hin zum Vollidioten haben Sie unaufgefordert („da muss ich etwas ausholen...“) bei der Kriminalpolizei hinterlegt, zum Schluss wollten Sie ihm sogar noch „Selbstbegünstigung im Amt“ unterstellen („er machte sich ein Abschiedsgeschenk“) - Sie haben alle Geschütze aufgefahren, die nur irgendwie greifbar waren, und nun behaupten Sie allen Ernstes, dass Sie ihn eigentlich gar nicht vernichten wollten?

Kollateralschäden wie ich als Ehefrau, wie seine Kinder oder auch mein alter Vater waren Ihnen nicht nur völlig egal, sondern in meinem Fall sogar ein besonderer Anreiz - wie anders sollte ich es sonst verstehen, dass Sie unser hübsches Liebesfilmchen hämisch als „herzzerreißendes Video“ an entsprechende Personen weiterleiteten. Meiner bescheidenen und subjektiven Meinung nach ist Ihr Verhalten an Schäbigkeit und Niedertracht kaum zu überbieten.

Eines Tages jedoch werden auch Sie all das, was Sie uns und unseren Familien angetan haben, vor Ihrem Gott verantworten müssen. Bis dahin ist ja aber noch etwas Zeit, und die sei Ihnen auch vergönnt, falls Sie sie genießen können. Denn jeder Mensch hat doch ein Gewissen, oder etwa nicht...?

Alles Gute für Ihre Zukunft als „Musikerin mit Leib und Seele“ wünscht Ihnen

Amélie Sandmann-Mauser

- mit Leib und Seele Hausfrau, Pflegekraft, Sekretärin und Gespielin -

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Das Mauser-Phänomen
Hier die komplette Festrede von Bernd Redmann anlässlich der Verabschiedung Siegfried Mausers nach elfjähriger Präsidentschaft im Oktober 2014
Das Mauser Phaenomen Bernd Redmann Oktob
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