Sodom und Gomorrha in der Musikhochschule?
Da die Berichterstattung bzgl. der unreflektiert veröffentlichten Ergebnisse der, wohl gutgemeinten, jedoch meiner Meinung nach äußerst fragwürdigen Umfrage zu sexueller Belästigung am Haus nicht abreißt und zudem mein Mann Siegfried Mauser offensichtlich für alle dort jemals eventuell geschehenen frivolen Übel verantwortlich gemacht werden soll, möchte ich ein paar Sachverhalte hierzu klarstellen: Die unpräzisen Ergebnisse dieser anonymen Umfrage, ohne Angabe zum Zeitraum oder von Details, lassen weitgehend offen, ob die Betroffenen Studierende, Angestellte oder Dozenten waren oder sind, und/oder ob die „selbst erlebten“, „beobachteten“ oder „von dritten gehörten“ Vorfälle das Verhalten von „Höhergestellten“ gegenüber Abhängigen oder Studierender untereinander betreffen, das heißt eine klare Zuordnung der Vorwürfe ist keinesfalls möglich.
Dazu gibt es zwar einen Punkt (gegen Ende der Umfrage) - es wird da aber nicht differenziert zwischen „schmutzige Witze“, „taxierende Blicke“ und „echten“ Belästigungsvorwürfen, und auch nicht zwischen „ich habe es selbst erlebt“ oder „ich habe es gehört“, ganz zu schweigen von einer Unterscheidung möglichen subjektiven oder objektiven Empfindens des Erlebten, Beobachteten oder von Dritten gehörten. Die uns vorliegenden internen Informationen lassen konkrete Rückschlüsse zu, dass sich an der Umfrage viele Alt-Alumni beteiligten, die während der 60er und 70er Jahre am Hause studierten, d.h. die Statistik ist nicht annähernd aktuell.
Erst im Jahr 2003 trat mein Mann sein Amt als Rektor, bzw. Präsident an; während seiner Amtszeit wurden nur sehr wenige, um genau zu sein, zwei Beschwerden in diese Richtung an die Hochschulleitung herangetragen: eine davon führte dazu, dass der betreffende Dozent, welcher als Musiktheaterregisseur für angeblich zu sexistische Inszenierungen verantwortlich war, das Haus auf Druck meines Mannes schließlich verließ, die andere kam vom Komponisten Moritz Eggert, der im Jahr 2013 den Kollegen Hans-Jürgen von Bose sexueller Übergriffe gegen eine Studierende beschuldigte. In einem Gespräch mit Maria B. und der von meinem Mann hinzugezogenen Frauenbeauftragten wies die Studentin die Vorwürfe erstaunt zurück, verbat sich jede weitere Einmischung in ihr Privatleben und regte sogar ein Disziplinarverfahren gegen Eggert wegen Falschbeschuldigung, bzw. Verleumdung an; mein Mann versuchte stattdessen, den Hausfrieden durch ein persönliches Gespräch zu retten, was jedoch misslang. Es bleibt hinzuzufügen, dass die betreffende Studentin, inzwischen stolze Mutter eines gemeinsamen Sohnes, mit Herrn von Bose nach wie vor zusammenlebt.
Ebenfalls 2013 unterstützte mein Mann als Präsident die Veröffentlichung eines Flyers mit dem Titel „Nein heißt nein“, der Verhaltensregeln zur Vermeidung sexueller Belästigung enthielt - deutschlandweit eine der ersten solchen Initiativen seitens einer Uni. Trotz so vorbildlicher Präventivmaßnahmen, sowie nachweisbar sofortiger Reaktion auf jede Beschwerde wurde mein Mann zum Sündenbock einer ganzen Generation gestempelt.
Dies sei nur ein Beispiel dafür, wie wenig Wahrheit vonnöten ist, Existenzen, bzw. Menschen und deren Familien beruflich, gesellschaftlich, wirtschaftlich und moralisch durch gezielte, hetzerische Stimmungsmache zu vernichten.

 

 

Weitere Infos Hier: Der verlorene Sohn