Prof. Dr. phil. Siegfried Mauser

© Thorsten Mischke
© Thorsten Mischke

1954 im niederbayerischen Straubing geboren, studierte Konzertfach Klavier bei Rolf Koenen, Rosl Schmid und Alfons Kontarsky an der Musikhochschule München, außerdem Musikwissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten München und Salzburg, wo er 1981 mit einer Arbeit über "Das expressionistische Musiktheater der Wiener Schule" promovierte.

 

Nach einer Dozentur für Musikwissenschaft und Klavier an der Musikhochschule München wird er bereits 1982 an die Staatliche Hochschule für Musik Würzburg berufen; es folgt ein Ruf an die Universität Mozarteum Salzburg, wo er ein "Forschungsinstitut für musikalische Hermeneutik" gründet, bevor er nach fünfzehn Jahren wiederum einem Ruf an die Münchner Hochschule für Musik und Theater Folge leistet, der er 2003 bis 2014 auch als Präsident/Rektor vorstand.

2014 bis 16 war Siegfried Mauser Rektor der Universität Mozarteum Salzburg.

 

Ferner ist er ein gefragter Pädagoge bei internationalen Meisterkursen in den Fächern Klavier, Liedgestaltung und Kammermusik, u.a. bei der Internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum Salzburg oder der Escuela Superior de Música Reina Sofía Madrid.

Siegfried Mauser tritt auch regelmäßig als Juror auf internationalen Wettbewerben in Erscheinung, darunter Beethoven-Wettbewerb Bonn, Deutscher Musikwettbewerb, Hastings Piano Concerto Competition, oder Isang Yun International Music Competition.

Zudem verfolgt er eine vielfache wissenschaftliche Lehrtätigkeit, u.a. an der Harvard University, der Universität Wien oder der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

 

Siegfried Mauser wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2009), dem deutschen Bundesverdienstkreuz am Bande (2010), sowie dem Bayerischen Maximiliansorden (2012). Seit 1990 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2002 bis 2015 auch Direktor deren Musikabteilung. Von 1988 bis 2014 war er zudem als künstlerischer Berater der Stadt München (Biennale) verpflichtet.

 

Zahlreiche Konzerte als Solist und Kammermusiker haben Siegfried Mauser in alle Welt geführt. Er ist regelmäßiger Gast renommierter Festivals, wie der Münchener Biennale, des Klavierfestivals Ruhr und der Salzburger Festspiele. Als Solist hat er mit bedeutenden Orchestern, wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Bayerischen Staatsorchester, dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Münchener Kammerorchester, und mit vielen namhaften Dirigenten zusammengearbeitet, u.a. mit Péter Eötvös, Friedrich Goldmann, Johannes Kalitzke, Alexander Lazarev, Kent Nagano, Emilio Pomarico, Christoph Poppen, David Robertson, Jonathan Stockhammer, Arturo Tamayo, Lothar Zagrosek oder Hans Zender. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. Ana Chumachenco, Ulf Hoelscher, Benjamin Schmid, Gottfried Schneider, Thomas Zehetmair (Violine), Thomas Riebl, Tabea Zimmermann (Viola), Heinrich Schiff, Sebastian Hess, Wen-Sinn Yang (Violoncello) und Jörg Widmann (Klarinette).

 

Durch Siegfried Mauser wurden wegweisende zeitgenössische Kompositionen, etwa Klaviermusik und -konzerte von Wolfgang Rihm, Wilhelm Killmayer, Hans Werner Henze und Jörg Widmann zur Uraufführung gebracht.

Die Liste seiner vielbeachteten CD-Einspielungen ist umfangreich: Neben dem kompletten Klavierwerk von Paul Hindemith, Alexander Zemlinsky und Karl Amadeus Hartmann sind zahlreiche Einspielungen mit zeitgenössischer Klaviermusik, sowie Kammermusik und Liedern erhältlich.

 

Mit seiner jüngst erschienenen, aufsehenerregenden Aufnahme aller Klaviersonaten und ausgewählter Stücke W.A. Mozarts (Celestial Harmonies) mit begleitendem Werkführer (Verlag C.H. Beck) setzt er neue interpretatorische Maßstäbe.

 

Siegfried Mauser verfasst und initiiert zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Musikalische Analyse, Musikästhetik und Musikgeschichte des 19. u. 20. Jahrhunderts und ist Herausgeber des Handbuchs der musikalischen Gattungen, der Studien zur musikalischen Hermeneutik (Laaber) und von Beck Wissen Musik (C.H. Beck). Jüngere Buchpublikationen: Beethovens Klaviersonaten (München 2001), Lexikon des Klaviers (Kammertöns/Mauser, Laaber 2006). Johannes Brahms: Interpretationen seiner Werke (2 Bände), Laaber 2013. Beim Carl Hanser Verlag ist zudem eine „Ästhetik der Neuen Musik" ("Das Neue erhören") in Vorbereitung.